Viel Veränderung
1850 – 1984
Um 1850 wurde die Stüting´sche Mahlmühle von drei kleineren Wasserrädern angetrieben, die Sägemühle und der Lohndreschkasten vom großen Wasserrad, das ein Gewicht von 2,5 t, einen Durchmesser von 4,20 m und eine Radbreite von 1,50 m hat und bis heute eines der Wahrzeichen Beleckes ist. Im Jahr 1905 wurden die drei kleineren Räder demontiert und durch eine Francis-Schachtturbine ersetzt. Dadurch wurde es möglich, mittels Turbine und Dynamo Strom zu erzeugen, und zwar so viel, dass bereits damals ein Teil des Stroms in die Belecker Straßenbeleuchtung eingespeist werden konnte. 1958 wurde erst der Mahlbetrieb und 1962 dann die Sägerei und das Lohndreschen eingestellt. 1964 erfolgte der Abbruch der alten Mahlmühle, an deren Stelle ein neues Wohnhaus errichtet wurde. Danach verfielen die Anlagen und mit ihnen das große Mühlrad. Etwa 20 Jahre später im Jahr 1983 gründete sich dann der bis heute aktive „Arbeitskreis Mühlrad“, um das Rad zu retten und zu erhalten. Bereits ein Jahr hieß es „Uese Müehlenra löppet wuier!“ – das restaurierte Rad drehte sich wieder.
Ebenfalls im Jahr 1984 wurde der Gesamtkomplex „Stüting´sche Mühle“ in die Liste der Baudenkmäler der Stadt Warstein eingetragen. Als kurze Begründung dafür ist in den Akten zu lesen:
„Das alte Wohnhaus mit Wasserrad stammt aus der Zeit von 1800. Der Komplex ist bedeutend für die Entwicklung der Arbeits- und Produktionsverhältnisse im Belecker Raum.“
Um die Arbeits- und Produktionsverhältnisse dieser Zeit erlebbar zu machen, setzte der „Arbeitskreis Mühlrad“ in den nächsten Jahren das Sägegatter und die Turbine wieder instand und restaurierte die Gebäude.